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19.03.2023
Aufladungen 2021

Im Jahre 1521 veranstaltete Kardinal Albrecht, primas Germaniae und unter anderem Erzbischof von Magdeburg, in dem von ihm errichteten Heilthum in Halle eine Reliquienschau. Der Kunstmäzen genannte Albrecht, beeindruckt vom Wirken der Medici, war ein Freund der Wissenschaften und Förderer der Künste. Für die Innengestaltung des Hallesches Domes engagierte er Lucas Cranach für die Gestaltung von 16 Altären mit insgesamt 142 Bildern. Es war der größte Gemäldeauftrag der deutschen Kunstgeschichte. Matthias Grünewald betraute er mit dem Erasmus-Mauritius-Tafelaltar. Hans Baldung Grien ließ er zwei Flügelaltäre, den Dreikönigsaltar und den Sebastiansaltar schaffen. Die Schau des „Halleschen Heithums“ war die größte ihrer Zeit und stellte die Reliquiensammlung Friedrichs des Weisen bei weitem in den Schatten. Jedoch blieb es bei dieser einen Präsentation. Martin Luther hatte das Projekt mit seiner Schrift „Wider den Abgott zu Halle“ öffentlich angeprangert, und die Ausbreitung der Reformation verhinderte, dass der Kardinal sein Schatzkästchen zum zweiten Mal zu diesem Zweck öffnete.

Zum 500. Jubiläum dieses Ereignisses setzen Künstler:innen sich mit der Frage auseinander, wie Gegenstände aufgeladen werden können. Im Zentrum des Projekts steht der Stein. Ihm korrespondiert der von der griechischen Filmkünstlerin Maria Votti geschaffene Film "plakes". Das Improvisationskonzert zum Thema fand am 3. Juli 2021 im Dom statt. Den Livemitschnitt finden Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=_wbt2kE0H60.